Autor und Sprecher
Technik und Gestaltung
Der gestrige Sonntag.
Viel Sonnenschein und hohe Temperaturen.
Die Herren-Basketballnationalmannschaft erzielte den grรถรten Erfolg ihrer Geschichte: Sie wurde erstmals Weltmeister! Eine Sensation.
Nur gute Nachrichten?
Leider nein: Erstmals wurde auch der Trainer der Fuรballnationalmannschaft aufgrund schlechter Ergebnisse gefeuert.
Und dann war da noch dieses Interview: Im Sommerinterview wurde die Bundessprecherin der AfD, Dr. Alice Weidel, von der ARD befragt. Usus ist, dass die Gรคste zu Beginn des Interviews ein kurzes Statement zu Bildern geben, die ihnen der Moderator zeigt.
Gestern wurde u.a. ein Bild des Co-Bundessprechers der AfD, Tino Chrupalla, gezeigt. Dieses wurde in der Botschaft der russischen Fรถderation in Berlin am 8. Mai dieses Jahres aufgenommen.
Frau Weidel wurde gefragt, warum sie nicht an diesem Termin teilgenommen habe. Sie gab an aus politischen Grรผnden nicht an der Feier teilgenommen zu haben. Sie habe sich dagegen entschieden, so Weidel weiter, โdie Niederlage des eigenen Landes zu befeiern, mit einer ehemaligen Besatzungsmachtโ. Sie verwies im Nachgang auf die โFluchtgeschichte ihres Vatersโ.
Mir verschlug es fรถrmlich die Sprache! Hat Frau Dr. Weidel wirklich gesagt, dass die Niederlage Nazi-Deutschlands kein Grund zu feiern sei?!
Dieser Satz ist nicht nur ungeheuerlich, sondern selbst fรผr die AfD eine ganz neue โ abscheuliche – Qualitรคt.
Dieser Satz ist geschichtsvergessen und versucht den Lauf der Geschichte und die gesellschaftliche รbereinkunft, was der Tag des Kriegsendes wirklich ist, auf den Kopf zu stellen.
Zur Erinnerung: In der Nacht zum 9. Mai unterschrieb Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht, die Kapitulationsurkunde im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. Nach mehr als fรผnf Jahren Krieg schwiegen in Europa endlich die Waffen und das Naziregime war besiegt.
Unser ehemaliger Bundesprรคsident Richard von Weizsรคcker hat den 8. Mai 1945 als โTag der Befreiungโ Deutschlands von massenmรถrderischen Terrorregime der Nazis genannt. Und damit hat er vollkommen recht. Und das sage ich, dessen Vater (samt Familie) von russischen Soldaten aus Pommern vertrieben wurde.
Wรคre ich zur Feier in die russische Botschaft gegangen? Ganz klar: Nein! In der russischen Botschaft zu feiern, wรคhrend russische Soldaten einen Angriffskrieg in der Ukraine fรผhren, kommt fรผr mich nicht in Frage. Aus politischen Grรผnden!


