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Wo Meinungen aufeinander treffen

netkiosk.digital RADIO – TIM KW 32

TIM KW 33

Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Mein Rat ist immer der Gleiche: Schlaf erstmal drรผber! Einfach weil derjenige Zeit gewinnt, das Fรผr und Wider so in Ruhe gegeneinander abgewogen werden kann und hรคufig weiรŸ man dann am nรคchsten Morgen nicht nur, was man mรถchte, sondern empfindet die getroffene Entscheidung als fundierter, ist sich ihrer sicherer.

Grundsรคtzlich gilt, dass wir uns nach getroffenen Entscheidungen โ€“ egal wie sie zustande kommen โ€“ besser fรผhlen, sie heben unsere Stimmung. Das betont Carina Remmers von der Health and Medical University Potsdam. Eine von ihr geleitete Forschungsgruppe beschรคftigte sich mit der Frage, welche Folgen unterschiedliche Formen der Entscheidungsfindung auf unsere Befindlichkeit haben. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden vor zwei Wochen verรถffentlicht.

Mit dem Titel der Publikation โ€žGo with your gut!โ€œ wird das Ergebnis der Forschungsbemรผhungen bereits deutlich: Entscheidungen, die aus dem Bauch heraus entstehen, fรผhren zu einer grรถรŸeren Zufriedenheit als solche, die wohlรผberlegt angebahnt werden.

Doch wie kamen die Wissenschaftler zu diesem Ergebnis? Die Methode: 256 Probanden loggten sich vor einer Alltagsentscheidung in ein Onlineportal ein und hinterlegten dort, wie sie sich momentan fรผhlten. Per Zufallsprinzip wurde den Teilnehmenden dann vorgegeben, ob sie die anstehende Entscheidung intuitiv oder gut bedacht treffen sollten. AnschlieรŸend an die Richtungswahl hinterlegten die Probanden, wie ihre Stimmung war, wie leicht ihnen die Entscheidung gefallen war, den Grad ihrer Zufriedenheit damit und weitere Details. Zeitlich versetzt wurde festgehalten, ob die zuvor angebahnte Entscheidung auch umgesetzt wurde und wie die Personen sich dabei gefรผhlt haben. Auf diesem Weg kamen Daten zu insgesamt 6.779 Alltagsentscheidungen zusammen.

Warum aber fรผhlen wir uns nach Bauchentscheidungen besser? Die Forscherinnen verweisen darauf, dass intuitive Entscheidungen leichter fallen als solche, die eine analytische Herangehensweise erfordern. Erstere werden, das zeigt die Studie auch, hรคufiger umgesetzt. Es wird vermutet, dass das daran liegt, das intuitive Entscheidungen einfach mehr mit unseren persรถnlichen Prรคferenzen harmonieren.

Welche Entscheidung wir wie am besten anbahnen, dafรผr gibt es kein Rezept. Bauchentscheidungen kรถnnen durchaus falsch sein, zum Beispiel wenn โ€žFake Newsโ€œ mit dem eigenen Gefรผhl รผbereinstimmen, weil das fรคlschlich Berichtete zu dem passt, was man glaubt. Darauf verweist Studienleiterin Remmers auf tagesschau.de im Rahmen eines Artikels, der ebenfalls รผber die Untersuchungsergebnisse berichtet. Und auch Entscheidungen in Situationen, in denen sich die Bedingungen sehr schnell รคndern oder nicht mit dem รผbereinstimmen, was wir gewohnt sind, sollten besser nicht intuitiv getroffen werden. Dann ist der Verstand gefragt. Und wenn es nicht schnell gehen muss, empfehle ich weiterhin: Drรผber schlafen ist immer eine gute Idee!