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Wo Meinungen aufeinander treffen

ChatBots

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

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In den letzten Wochen in aller Munde: ChatGPT, ein Chatbot, der natรผrliche Sprache und Intelligenz soweit verknรผpfen kann, dass ganze Essays entstehen, wenn man ihn nur danach fragt. Schwer dabei zu erkennen ist, ob die dann vorliegende Abhandlung das Ergebnis menschlicher oder kรผnstlicher Intelligenz ist. Das fรผhrte dann doch, als die Botschaft von dieser technischen Errungenschaft schlieรŸlich in der Welt war, zu einem lauten Aufschrei, besonders auch im Bereich der Bildung. Wie soll denn nun erkennbar sein, ob Fritz K. sein Referat รผber Fรผrst Pรผckler hรถchstselbst verfasst hat? Bislang war das zumindest in der Schule kein Problem: War das Thema bekannt, kopierte der Schรผler einfach einen Wikipedia-Artikel und das wundervolle Plagiat wurde als Eigenleistung prรคsentiert. Genauso einfach war der Nachweis der eben nicht vorhandenen geistigen Urheberschaft, denn wer sich wenig Mรผhe beim Fรคlschen gibt, sorgt auch dafรผr, dass das Beweisen dieses Vorgangs schnell erfolgen kann.

Nun ist alles anders, denn wie bereits gesagt: ChatGPT erzeugt รผberzeugend gute Texte und der Nachweis des Einsatzes eben dieses Hilfsmittels gestaltet sich schwierig. Prompt reagierte der Hersteller der Software, die Firma OPEN AI, und programmierte ein System, das helfen soll, Chat GPT als Autoren zu รผberfรผhren. Der Erfolg dieses Enthรผllungsprogrammes sei aber bislang eher mรครŸig, die Erkennungsquote noch zu gering.

Der Geist ist also aus der Flasche und macht keinerlei Anstalten alsbald dorthin zurรผckzukehren. Und wenn Chat GPT erst einmal Kenntnis von der feindlichen Erkennungssoftware aus eigenem Hause hat, wird er dann GegenmaรŸnahmen einleiten?

Ein Geist im รœbrigen reicht nicht. Google zieht nach und testet zurzeit seinen Chat-Bot โ€žBradโ€œ. Das ist auch unbedingt erforderlich, denn Mircosoft plant ChatGPT in seine Suchmaschine Bing zu integrieren. Da kann Google natรผrlich nicht zurรผckstehen. Das Wettrennen um die beste kรผnstliche Intelligenz, die der Welt per Suchmaschine in denkbar einfachster Form zur Verfรผgung stehen soll, ist also erรถffnet.

Da โ€“ wie bereits gesagt โ€“ Texte, die mit diesen Programmen erstellt wurden sich nicht von menschgemachten unterscheiden, ist die Sorge nicht unberechtigt, dass die kรผnstlichen Intelligenzen ggf. sehr schnell und effizient Falschinformationen verbreiten, gerade wenn man die Integration in Suchmaschinen berรผcksichtigt. Die Chat-Bots als virtuelle Autoren hรคtten damit die Macht, Einfluss auf die reale Welt in ungeahntem AusmaรŸ zu nehmen, das sind schlechte und sehr reale Nachrichten.