Foto von Anna Shvets
In der Hochzeit der Coronapandemie sind sie enorm gewachsen: Unternehmen, deren Geschรคftsmodell onlinebasiert ist halfen diese Zeit zu รผberwinden und zu bewรคltigen, indem sie das infektionsfreie Zusammentreffen per Videokonferenz oder den Einkauf im virtuellen Geschรคft ermรถglichen konnten.
Genau diese Zeit ist nun vorbei, Besprechungen finden wieder in Konferenzrรคumen statt, Schulen unterrichten wie frรผhen ihre Schรผler in wirklichen Klassen und studiert wird auch nicht mehr von der Kleinstraumwohnung aus, der Lern- und Lebensraum Uni wurde mittlerweile wiederbelebt. Auch die Notwendigkeit des kontaktlosen Einkaufens besteht nun nicht mehr zwingend, die Tรผren der Geschรคfte sind wieder weit geรถffnet. Willkommen also in der nach-pandemischen Welt, in der manches eben doch so ist, wie es einmal war.
Schlecht fรผr die Unternehmen der Onlinebranche. Zeigten sich hier zu Coronahochzeiten enorme Zuwรคchse, so ist der Trend nun gegenlรคufig, die Folgen fรผr die Firmen, vor allem aber ihre Mitarbeiter gravierend. Das Gespenst des Stellenabbaus zieht durch die Bรผros von Facebook, Alphabet und Twitter und auch Amazon muss sich massiv von Mitarbeiter:Innen trennen.
Nun hat es auch Zoom erwischt, die Software, die uns wรคhrend Corona zusammenfรผhrte und das ansteckungsfreie Begegnen und Austauschen ermรถglichte, ein Programm, das also dabei half, dass es weitergehen konnte, obwohl uns der Virus daran hinderte, das zu tun, was fรผr uns Menschen so essentiell ist: das Zusammensein und โ wirken.
Zwei Probleme waren es, die bei Zoom zu einer Kรผndigungswelle gefรผhrt haben, bei der jetzt 1.300 Mitarbeiter ihren Job verloren: Der nicht mehr in dem Maรe bestehende Bedarf nach einer Konferenzsoftware zum einen, zum anderen die Konkurrenz durch Produkte wie Teams, WebEx oder Slack.
รkonomen nennen so etwas einen unvermeidlichen Marktbereinigungsprozess, was die jetzt arbeitslosen Mitarbeiter der Onlineunternehmen wenig trรถsten dรผrfte. Ob ihre berufliche Zukunft in dieser wachstumsverwรถhnten Branche liegt oder nicht, hรคngt nicht zuletzt davon ob, in welchem Maรe Automatisierungsprozesse und kรผnstliche Intelligenz ihre Tรคtigkeit in Unternehmen obsolet machen. Vielleicht gibt es aber in der Offlinewelt die eine oder andere Beschรคftigungsofferte, die fรผr die jetzt nach Arbeit Suchenden interessant sein kรถnnte.


