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Unwetter

Foto von Jonathan Ford auf Unsplash

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

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Es war letzte Woche, als wir hier bei netkiosk.digital รผber die groรŸe Hitze und Dรผrre in Spanien berichteten. Ein Beispiel fรผr das Problem extremer Wetterlagen, mit denen wir in Folge des Klimawandels immer hรคufiger und intensiver konfrontiert werden. An einem Ort viel zu warm und fehlende Niederschlรคge รผber lange Zeit, woanders Wassermassen durch langanhaltenden Starkregen, der aus kleinen Bรคchen reiรŸende Strรถme werden lรคsst.

Was โ€“ wohl auch ein Ergebnis der Klimaverรคnderungen โ€“ hinzugekommen ist: Die Wetterkatastrophen, sie passieren auch zunehmend vor unserer eigenen Tรผr, in der unmittelbaren Nachbarschaft.  Immer noch prรคsent ist fรผr die Menschen in Rheinland-Pfalz das Hochwasser des Sommers 2021 im Ahrtal. Und es war Anfang Mai dieses Jahres, als im Norden desselben Bundeslandes, nur wenige Kilometer von den Redaktions- und Produktionsorten unseres Podcasts entfernt, in der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf durch extremen Starkregen รœberschwemmungen und Hangrutsche ausgelรถst wurden.

In diesen Tagen geht unser Blick ein paar hundert Kilometer weiter gen Italien. Wie Spanien zurzeit, so hatte Norditalien im letzten Winter und diesem Frรผhjahr mit Dรผrre zu kรคmpfen. Nun hat sich das Blatt in der Poebene gewendet. Heftige Regenfรคlle sorgten am Dienstag und Mittwoch fรผr unfassbare Fluten in der Region Emilia-Romagna in knapp 100 Gemeinden. Die Auswirkungen der Wassermassen: Flรผsse traten รผber die Ufer, unzรคhlige Hรคnge rutschten ab. รœber 20.000 Menschen waren gezwungen, ihre Hรคuser zu verlassen. Besonders betroffen auch die landwirtschaftlichen Nutzflรคchen, die Verwรผstung ist enorm, massive Ernteausfรคlle absehbar. Die Schรคden liegen nach Angaben der Vize-Regions-Prรคsidentin Priolo bei mehreren Milliarden Euro.

Die Bilder der Katastrophe, sie zeigen uns die massiven Folgen des Wettergeschehens: StraรŸen und Wege รผberflutet, Menschen werden auf dem Rรผcken von Rettern aus ihren Hรคusern getragen, wo das noch mรถglich ist. An anderen Orten stehen die Anwesen zum Teil vollstรคndig unter Wasser, die Pegel der Flรผsse sind weiterhin gefรคhrlich hoch. Und neben all der Zerstรถrung Tote, bislang ist bekannt, dass 14 Menschen aufgrund der Katastrophe ihr Leben verloren.

Der Blick in weitere Regionen des Landes zeigt, das auch hier Unwetter ihre Spuren hinterlassen haben, sowohl in der Region Kalabrien als auch auf Sizilien. Im Sรผden Italiens mussten 15.000 Menschen ihre Hรคuser verlassen. Dass die heftigen Regenfรคlle diese Folgen hatten, lag an der zuvor fรผr lange Zeit herrschenden Trockenheit. Die Bรถden in den jetzt von den Fluten betroffenen Gebieten waren nicht in der Lage, die in kurzer Zeit heftig fallenden Niederschlรคge aufzunehmen, es kam schneller als sonst zu รœberschwemmungen.

Was tut die Politik? Im September letzten Jahres kรผndigte Italiens rechte Ministerprรคsidentin Meloni an, sich um die Umwelt kรผmmern zu wollen. Den Klimawandel zu bekรคmpfen sei eine Aufgabe, die Politik und Wirtschaft gemeinsam bewรคltigen mรผssten, so hieรŸ es in einer Erklรคrung der Partei der Regierungschefin seinerzeit. Viel hat sich seitdem nicht getan, ein Dekret zum Kampf gegen die Wasserknappheit wurde aufgrund der zurรผckliegenden Dรผrrephase verabschiedet, unter anderem soll die Kapazitรคt von Stauseen erhรถht werden, Regenwassersammelbecken will man ausbauen.

Dass es damit nicht getan ist, dรผrfte auch Meloni klar sein und die รœberflutungen der letzten Tage stellen sie vor neue Aufgaben. Ein tragfรคhiges Konzept, welches das durch den Klimawandel besonders betroffene Land durch die nรคchsten Jahrzehnte trรคgt, es ist bislang jedenfalls nicht erkennbar. Zunรคchst allerdings, bei nachlassendem Regen geht es nun darum aufzurรคumen und die Schรคden durch die extremen Unwetter der letzten Tage zu beseitigen, eine Mammutaufgabe fรผr die Menschen in den betroffenen Regionen, die die Regierung des Landes hoffentlich angemessen unterstรผtzen wird.