Autor und Sprecher
Technik und Gestaltung
Foto von Matthis Volquardsen
Meine Leidenschaft fรผr den Sommer habe ich unlรคngst mit ihnen geteilt. Dabei sprach ich auch das Thema langanhaltende Trockenheit und deren Folgen an. Am Ende des Beitrags stand der Wunsch, dass grรถรere Katastrophen ausbleiben und Sie alle einen schรถnen Sommer haben mรถgen. Gestern erreichten uns Meldungen รผber Waldbrรคnde in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, heute โ dieser Beitrag entsteht am Mittwochnachmittag โ hat sich die Lage dort wieder entspannt. Das sind gute Nachrichten. Denn Waldbrรคnde, sie bedrohen Tiere und Menschen, deren Lebenswelt und auch -grundlage von jetzt auf gleich durch das oft nicht zu bรคndigende Feuer im schlimmsten Fall vernichtet werden kann.
Dass wir uns mitten in einem Klimawandel befinden, darรผber sind sich viele Experten einig: Die Sommer in Zentraleuropa werden heiรer. Und der richtige Umgang mit Hitze, er fรคllt uns hier in der Bundesrepublik schwer. Abhilfe soll nun ein โNationaler Hitzeschutzplanโ schaffen, den Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf den Weg bringen will.
Ihm geht es dabei vor allem um eines: Dass die Zahl der Hitzetoten nicht weiter steigt. Letztes Jahr starben 4.500 Menschen, von 2018 bis 2020 lieรen insgesamt 19.000 ihr Leben. Zu viele, findet Lauterbach richtigerweise. Denn dass jemand Opfer der zu hohen Temperaturen wird, das sei, so der Politiker, vermeidbar.
Vorbild Lauterbachs ist der Hitzeschutzplan Frankreichs. Auslรถser fรผr dessen Entstehung war der zu heiรe Sommer 2003, in dem geschรคtzt 15.000 Menschen an der Hitze zugrunde gingen. Und so macht es unser Nachbar im Westen: Insgesamt hat der Plan vier Stufen. Bei steigenden Temperaturen beginnen die Behรถrden mit prรคventiven Maรnahmen. Das Wohl-ergehen von รคlteren und alleinlebenden Menschen wird geprรผft, indem man sie kontaktiert. Auรerdem werden รถffentliche Rรคume zum Zwecke der Abkรผhlung ausgewiesen und fรผr den Aufenthalt freigegeben. Wo diese Orte sind, kann man mithilfe einer App erfahren. Eine Vielzahl von Trinkwasserbrunnen steht bereit. Wird es zu heiร, kommt es zu Absagen von รถffentlichen Groรveranstaltungen, in Heimen und Kliniken finden sich Krisenstรคbe zusammen.
Auch andere Lรคnder und Stรคdte haben solche oder รคhnliche Plรคne entwickelt. Dabei geht es nicht nur darum, Schutz vor Hitze zu bieten und Hilfsbedรผrftigen zur Seite zu stehen. Gerade in Stรคdten versucht man durch bauliche Maรnahmen und Begrรผnung die steigenden Temperaturen wenigsten etwas einzudรคmmen. In den USA hingegen setzt man auf reflektierende Dรคcher und helle Fahrbahnoberflรคchen. In Japan sind Sonnenschirme, in Handtรผcher gewickelte Kรผhlakkus und tragbare Ventilatoren bewรคhrte Mittel, um sich vor der Hitze zu schรผtzen.
Die kommenden Wochen mรถchte Gesundheitsminister Lauterbach nun nutzen, um mit Fachleuten im Rahmen einer โkonzertierten Aktionโ einen nationalen Hitzeschutzplan zu entwickeln. Besonders fรผr alte und chronisch erkrankte Menschen, aber auch fรผr Kinder werden Konzepte benรถtigt, die helfen weitere unnรถtige Opfer zu verhindern.
Damit das gelingt, muss auch das Gesundheitswesen in die Planungen mit einbezogen werden. Wichtig ist dieses wรคhrend einer Hitzewelle nicht zu รผberlasten und vorab dafรผr Sorge zu tragen, mรถgliche Risiken rechtzeitig zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Daran wird nun gearbeitet. Gute Beispiele aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt, sie gibt es ja. Hoffen wir, dass es alsbald gelingt, die fรผr uns passenden Konzepte zu identifizieren, diese an die Bedingungen im Land anzupassen und sodann umzusetzen. Der Sommer, so scheint es jedenfalls bis jetzt, verspricht heiร zu werden. Zeit zeitnah zu handeln.


