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Vapen colorful

Photo by Nikolaos Dimou: https://www.pexels.com/photo/person-wearing-jacket-holding-face-986729/

Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Nikolaos Dimou

Es ist schon erstaunlich, dass man sich manches Datum nicht merkt oder zumindest notiert, obwohl ein damit verbundenes Ereignis durchaus im eigenen Leben von groรŸer Bedeutung ist. Aufgehรถrt habe ich vermutlich irgendwann in den Wintermonaten 2018, dies lรคsst sich in der Tat mithilfe meiner Amazon-Bestellhistorie nachvollziehen. Im Spรคtsommer hatte ich noch einen durchaus wertigen und teuren Verdampfer bestellt, von dem ich weiรŸ, dass ich ihn nur wenige Monate verwendet habe. Und eigentlich wollte ich mir das Rauchen auch gar nicht abgewรถhnen, irgendwie geschah es unter Verwendung des Vaporizers  fast unmerklich, pรถh a pรถh lieรŸ das Bedรผrfnis nach und dann โ€“ wirklich ganz urplรถtzlich โ€“ fand ich mich im Land der Nichtraucher wieder. Warum ich diese Geschichte รผberhaupt erzรคhle? Das Vapen war es, das mir den Weg in ein Leben ohne diese Abhรคngigkeit ermรถglich hat. Dennoch gibt es keinen Grund, auf diese Art des Zigarettenersatzes ein hohes Lied zu singen.

Warum? Vaporizer haben mittlerweile eine zahlreiche Anhรคngerschaft gefunden. Dies an sich ist unproblematisch und wer raucht oder dampft, der entscheidet das als mรผndiger Mensch fรผr sich selbst. Problematisch wird es dann, wenn sich die Schwelle fรผr den Einstieg ins vermeintlich gesรผndere GenieรŸen durch diese Gerรคte altersmรครŸig nach unten verschiebt und mit Vapes, gรผnstigen elektronischen Einwegverdampfern, Menschen erreicht werden, fรผr die das Rauchen gar nicht in Frage kรคme.

Aufmerksam wurde ich auf dieses Thema durch einen Artikel auf heute.de. Neu ist nicht die fruchtige Geschmacksvielfalt der Liquids bei e-Zigaretten. รœberraschend hingegen sind ihre mir vollkommen entgangene Allgegenwรคrtigkeit und ein kunterbuntes Design, welches sie wie harmloses Spielzeug oder ein modisches Accessoire wirken lรคsst. Fรผnf Millionen der Einwegverdampfer werden monatlich verkauft, in der Gruppe der jรผngeren Menschen im Alter von 14 bis 24 ist ihre Nutzung im letzten Jahr merklich angestiegen.

Im September 2021 beschรคftigte sich stern.de mit diesem Thema am Beispiel der Elf Bars. Christina Schadt, sie arbeitet bei der Fachstelle fรผr Suchtprรคvention Berlin, erklรคrt in dem Online-Artikel, dass die bunten und in diversen Geschmacksrichtungen erhรคltlichen Vapes von Erwachsenen hรคufig gar nicht als solche erkannt werden wรผrden. Rund 600 Zรผge enthalte eine derartige E-Zigarette und sei im Vergleich zu einer Schachtel herkรถmmlicher Glimmstรคngel mit einem Preis von sieben bis zehn Euro deutlich gรผnstiger.

Das Problem also ist offensichtlich. Die Elf Bars und ihre Konkurrenten, beworben werden sie unter anderem auch von sogenannten Influencer, sind fรผr ein jรผngeres Publikum attraktiv, erschwinglich, an vielerlei Orten zu erhalten und versprechen einen unmittelbares und unkompliziertes Rauchvergnรผgen. Expertin Schadt weist darauf hin, dass hier junge Menschen an das Rauchen herangefรผhrt werden, die das sonst nicht tรคten.

Schaut man sich die Konsequenzen des Konsums der Einwegzigaretten an, so sind hier besonders zwei Aspekte zu beleuchten: Die Folgen fรผr die Umwelt sind erheblich. Haben die Vapes ausgedampft, so sind sie beim Wertstoffhof als Elektroschrott abzugeben. Das geschieht kaum, der nรคchste Abfallbehรคlter und damit eine nicht fachgerechte Entsorgung wird von den meisten e-Rauchern bevorzugt. Somit entsteht, denkt man alleine an die Batterien, ein erheblicher Schaden fรผr die Umwelt.

Und dann ist da die Frage nach den gesundheitlichen Folgen. Experten aus Medizin und Wissenschaft warnen vor dem enthaltenen Nikotin und dessen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System des Menschen. Zudem seien die Langzeitfolgen der inhalierten Aerosole noch nicht geklรคrt. Propylenglykol zum Beispiel wirkt entzรผndlich und gentoxisch.

War das Dampfen fรผr mich der Einstieg in den Ausstieg, so scheint sich das Blatt jetzt doch gewendet zu haben und fรผr Menschen jรผngerer Generationen sind die gut verfรผgbaren, farbenfrohen und geschmacksintensiven Vapes der Startpunkt in eine Abhรคngigkeit, gerade auch fรผr jene Personengruppe, fรผr die eine klassische Zigarette gar nicht in Frage gekommen wรคre.

Christina Schadt fordert, so wird sie auf heute.de zitiert, die Umsetzung folgender aus ihrer Sicht wirksamer GegenmaรŸnahmen: ein Verkaufsverbot oder eine starke Einschrรคnkung der Verfรผgbarkeit, das Entfallen jeglicher Werbung und die Erhรถhung der Preise. Darรผber hinaus sei es besonders wichtig, immer wieder mit den Jugendlichen รผber die Themen Dampfen und Rauchen im Gesprรคch zu sein. Als langjรคhriger Raucher und vorรผbergehender Nutzer eines Vaperizors stehe ich hier gerne zur Verfรผgung und kann bereitwillig von den Folgen berichten, die der Jahrzehnte wรคhrende Konsum von Zigaretten in meinem Kรถrper hinterlassen hat.