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Wo Meinungen aufeinander treffen

Altes statt Neues

Motiv: Ein Technik-Enthusiast steht vor einem chaotisch-liebevoll inszenierten Haufen Geräte: Waschmaschine, Hi-Fi-Turm, Fernseher, iMac-Karton, MacBook-Box, ein gebrauchtes ThinkPad mit Chrome-Logo, und ein kleiner duftender iPhone-Karton mit Herzchen. Darüber schweben stilisierte Symbole: Apfel (Apple), Zahnrad (Technik), Pfeil in Kreis (Refurbished), Chrome-Logo. Stil: Verspielte, comicartige Illustration mit warmem Grundton (Beige, Hellblau, Grautöne, bunte Akzente für Marken). Freundlich, technikaffin, nicht überladen. Keine Texte im Bild.

Autor und Sprecher

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Christian Spengler
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto mit KI Unterstützung erstellt

Ich liebe Technik. Schon immer. Ich kann gar nicht sagen, ob es mit dem alten Grundig-Röhrenradio oder der Zanker VA460 Waschmaschine begonnen hat. Als Computer bezahlbar wurden, vervielfachte sich meine Zuneigung zum Elektronisch-Maschinellen. Faktisch besitze ich mittlerweile drei Waschmaschinen, wundervollstes Hi-Fi in allen Variationen, mehrere Fernseher in diversen Größen und Apple hat mich voll im Griff. Natürlich muss alles fabrikfrisch sein. Kennen Sie den Duft, der einen betört, wenn man einen iMac-Karton oder eine MacBook-Box öffnet?

Aber ich bin auch sehr pragmatisch. Manchmal möchte ich nicht so viel Geld ausgeben. Mitunter genügt einfache, auch gerne gebrauchte Technik und seit etwa einem halben Jahr – dies hält mich von LatestTecErwerbsschüben keinesfalls ab – entdecke ich die Refurbished-Welt.

Alles begann mit einem iPhone für meine Tätigkeit außerhalb der Radioländereien. Ein wundervolles SE von 2022 im besten Zustand. Tatsächlich stimmte die Beschreibung. Die Rückseite und auch der Rahmen waren tadellos, der Bildschirm hatte einen kleinen Kratzer. Den sah man aber nur, wenn das Display aus war und man danach gezielt suchte. Genau dieses iPhone: Perfekt für den gedachten Zweck und rein technisch gab es nichts zu bemängeln. Zudem verspricht der zauberhafte kalifornische Hersteller noch viele Jahr Updates. Fazit: Das SE darf bleiben und es wird sicher noch lange Zeit seinen Dienst tun.

Nächster Schritt: Ein MacBook zur verbesserten und vereinfachten Planung sowie Gestaltung wissensvermittelnder Tätigkeiten. Hier zeigte sich allerdings nun, dass die Zustandsbeschreibung “Wie neu” selten unzutreffender gebraucht wurde. Alle drei Geräte waren rein äußerlich unterschiedlich weit, sehr weit davon entfernt. Sie wurden persönlich dem Händler zurück überreicht, obwohl die Rechner rein technisch betrachtet in Ordnung waren. Aber “Wie neu”, nein das waren die Notebooks wirklich nicht und dafür hatte ich einen ordentlichen Aufschlag bezahlt. Der Service war sehr verständig, ich sei nicht der erste Kunde, der enttäuscht sei. Man sei bereits im Gespräch mit dem Einkauf. Anstandslose Wandlung der geschlossenen Kaufverträge und alles auf Anfang.

Vielleicht mal ein anderer Hersteller. Sie sind robust und haben einen guten Ruf, die ThinkPads von Lenovo. Ja, hier war “Wie neu” nun auch nicht immer so, wie man sich das vorstellt, aber viel viel besser als bei den Apple-Devices. Warum das so ist, darüber kann man nur mutmaßen.  Auch die ThinkPads sind nicht viel günstiger als ein MacBook, wenn man sie neu kauft. Vielleicht ergibt sich das bessere äußere Erscheinungsbild der meist schwarz gekleideten Rechner aus der generellen Verfügbarkeit sowie den Kosten für ggf. notwendige Austauschteile. All dies muss der Refurbisher bei seiner Preisgestaltung berücksichtigen. Qualitativ sind die Notebooks beider Hersteller absolut vergleichbar. Nach einigen Tests unterschiedlicher Modelle kann ich die T490 Serie unbedingt empfehlen. Bei mir geblieben sind die etwas kleineren Modelle X380 und X390 mit 13.3 Zoll Bildschirm, eines davon ist sogar ein Convertible samt Stift. Nicht ohne minimale Makel, aber absolut brauchbar. Und darum geht es ja!

Hatte ich mich nicht als Apple-Fan-GirlBoy geoutet. Yepp. Und nichts geht über MacOS auf dem Mac und iOS bei mobilen Devices. Man muss so herrlich wenig denken und kann sich auf das konzentrieren, worum es wirklich geht: den Content. Ja, aber die ThinkPads, werden Sie einwenden, die laufen mit Windows. Tatsächlich kamen alle mit Windows 11 Professional durch die Tür und obwohl die Rechner vier bis fünf Jahre alt sind, laufen sie damit flott. Gute Hardware kann man problemlos über einen längeren Zeitraum nutzen.

Aber Windows, nein, wirklich nicht. Entdeckt habe ich für mich Chrome OS Flex. Google zeigt hier, wie perfekt abgestimmt ein sehr simples, browserbasierendes Betriebssystem sein kann. Alles funktioniert leicht und mit einem beachtlichen Integrationsgrad, manchmal sogar noch besser als in den Apfelbaumalleen, in welchen ich sonst verkehre. Aber das erwähne ich hier einfach nicht.

Fakt ist: Auf Notebooks, die für Windows konzipiert wurden, ist das Arbeiten mit Chrome OS Flex eine ganz unerwartete, neue und irgendwie auch erheiternde Erfahrung. Resümee: Es lohnt sich, sich etwas Altes zu gönnen, um damit viel Neues zu entdecken und zu erleben. Das Nachmachen, ich kann es wirklich jedem nahelegen.