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Der Bus… kommt nicht!

Photo by Emir Anฤฑk: https://www.pexels.com/photo/weathered-abandoned-bus-parked-by-a-seaside-10723523/

Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Emir Anฤฑk

Die Verkehrswende, von ihr war gestern erst die Rede hier bei Todayยดs Day. Da sprachen wir รผber das 49-Euro-Ticket und auch davon, dass man dadurch die Attraktivitรคt des ร–PNV mรถglicherweise steigern kann. Allerdings: Mit Bus und Stadtbahn fahren setzt voraus, dass diese Verkehrsmittel in einem angemessenen Takt, mit einer guten Vernetzung und nicht zuletzt verlรคsslich zur Verfรผgung stehen. Schaut man sich die Situation in den einzelnen Verkehrsverbรผnden an, so ist diese weit entfernt von dem beschriebenen Ideal. Faktisch werden die Verbindungen schlechter und die Preise steigen. So geht Verkehrswende jedenfalls nicht.

Die entscheidende Ursache fรผr die doch sehr unbefriedigende Situation: Es fehlt an Fahrern. Bei einer Branchenumfrage des Verbands der Verkehrsunternehmen gab jede zweite Firma an, 2022 den Betrieb aus Grรผnden des Personalmangels wenigstens phasenweise eingeschrรคnkt zu haben. Neben einer bemerkenswerten Krankheitswelle in jenem Jahr sieht man die Hauptursache im Fahrermangel. 2023 ist die Lage kaum besser, viele Verkehrsverbรผnde mรผssen ganze Linien zumindest temporรคr einstellen, weil niemand verfรผgbar ist, der Bahnen und Busse in Bewegung halten kann.

Der Altersdurchschnitt der Arbeitnehmer in diesem Bereich ist relativ hoch und bis 2030 werden ca. 80.000 Fahrer nicht mehr erwerbstรคtig sein, eine groรŸe Lรผcke beim Personal ist also absehbar. Ideen zur Lรถsung dieser gravierenden Probleme hat der Verband der Verkehrsunternehmen, sie reichen von der Wiederbeschรคftigung bereits in Rente befindlicher Mitarbeiter รผber die Einstellung von studentischen Hilfskrรคften bis zur Senkung des Mindestalters fรผr Fahrer.

Ein wichtiges Thema, eben auch im Kontext der Personalneugewinnung, ist die Lohnhรถhe: In NRW erhalten Berufsanfรคnger im Fahrdienst 15,60 โ‚ฌ in der Stunde.  Zurzeit finden die Tarifverhandlungen statt. Die Arbeitnehmervertreter fordern unter anderem 650 โ‚ฌ mehr Gehalt. Die erste Gesprรคchsrunde zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft und der Deutschen Bahn endete bereits nach 2 Stunden, man wird wieder zusammenkommen mรผssen. Und da, wo der Tarifvertrag des รถffentlichen Dienstes Anwendung findet, wurde bereits letzte Woche gestreikt. Bis die Tarifpartner einen Kompromiss erarbeitet haben werden, das wird wohl noch eine ganze Weile dauern.

Die Arbeit als Fahrer, sie ist anstrengend und erfordert hรถchste Konzentration, die Verantwortung belastet enorm. Bereitschaft zum Schichtdienst wird vorausgesetzt. Wenn bis 2030 die durch die Pensionswelle entstandene Lรผcke zu schlieรŸen ist und darรผber hinaus nach Prognosen 20% mehr Mitarbeiter in diesem Bereich benรถtigt werden, muss sich etwas รคndern. Es beginnt mit einer besseren Bezahlung. Praktikable Teilzeitmodelle und optimal abgestimmte Dienstplรคne sowie belastungsadรคquate Zulagen kรถnnten Teile eines Angebotes an die Arbeitnehmer sein, das eine Tรคtigkeit als Fahrer wieder attraktiver werden lรคsst. Erst dann werden Bus, Stadt- und StraรŸenbahnen zuverlรคssige, gut verfรผgbare und zum Individualverkehr konkurrenzfรคhige ร–PNV-Angebote sein kรถnnen.