netkiosk.digital

Wo Meinungen aufeinander treffen

Die Sache mit dem Wasser

Foto von Vlad Cheศ›an: https://www.pexels.com/de-de/foto/wassertropfen-wallpaper-2695618/

Autor und Sprecher

avatar
Elisabeth Siefert
avatar
Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

avatar
Thorsten A. Siefert

Foto von Vlad Cheศ›an

Die jรคhrlich wiederkehrenden Wetterextreme haben eines deutlich gemacht: Wir mรผssen uns heute und in Zukunft darauf einstellen, extrem heiรŸe und trockene, dann sehr feuchte oder auch stรผrmische Perioden zu erleben. Als problematisch prรคsentieren sich die immer wieder kehrenden Dรผrrezeiten. Die Bundeslรคnder Sachsen und Brandenburg sind besonders davon betroffen. Zeit also, sich Gedanken um unser Wasser, seine Reinhaltung sowie die Versorgung des Landes damit zu machen. Lange hatte man die sogenannte Nationale Wasserstrategie vorbereitet, die gestern vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Wie sehen einige der in diesem Paket enthaltenen Ansรคtze โ€“ insgesamt gibt es 80 davon โ€“ nun aus?

Wasserfernleitungen und Verbundnetze sollen helfen, Wasser dorthin zu bringen, wo es dringend gebraucht wird. Damit kรถnnte die ungleiche Verteilung von Niederschlรคgen im Land nivelliert werden. Einige solcher Bauwerke gibt es รผbrigens bereits. Doch es ist noch mehr zu tun. Viele Flรคchen in unseren Stรคdten sind versiegelt, sodass ein Einsickern von Niederschlรคgen in den Erdboden nicht mรถglich ist. Hier muss zurรผckgebaut werden.

Neben dem Problem der Knappheit gibt es Schwierigkeiten mit plรถtzlich niedergehenden Wassermassen, die Begriffe Starkregen und รœberschwemmung, wir hรถren sie immer รถfter in den Wetterberichten. Und gut erinnern wir uns noch an die Flut-katastrophe im Ahrtal. Aufgabe der Bundeslรคnder soll es nun sein Warnkarten auf der Basis bisheriger extremer Regenfรคlle zu erstellen und in diesen Gebieten sodann die Bebauung zu unterbinden.

Ebenso im Fokus ist die Sauberkeit des Wassers. Problematisch sind die vielen Rรผckstรคnde darin, wie zum Beispiel Mikroplastik oder Medikamentenreste. Hier erhofft sich Umweltministerin Lemke Unterstรผtzung durch eine noch einzufรผhrende EU-Richtlinie: Die Verantwortung fรผr die Umweltschรคden lรคge dann bei den Produzenten der Substanzen, die die Verschmutzung ausmachen. Besorgniserregend ist der Verbrauch von Wasser durch die Industrie, sei es nun zum Kรผhlen, Spรผlen, Reinigen oder ร„hnlichem. Selbiges gilt fรผr die Art und Weise sowie den Umfang der landwirtschaftlichen Nutzung. In diesen Bereichen werden Anpassungen erforderlich werden.

Zu wenig Wasser, zu viel Wasser. Wasser ist unsere Lebensgrundlage und unverzichtbar. Die Entwicklung und Festlegung einer Nationalen Strategie vor dem Hintergrund der bereits bestehenden Probleme und ohne Kenntnis dessen, was uns an Herausforderungen noch erwartet, scheint mehr als geboten. Im Gegensatz zu anderen รผbergreifenden Vorhaben manifestiert sich in dieser Angelegenheit der Eindruck, dass zwischen den unterschiedlichen Ressorts der Regierung Einigkeit bezรผglich des Handlungsbedarfs und der notwendigen MaรŸnahmen zustande gekommen ist. Nach dem Kabinettsbeschluss von gestern sollte nun mit der Umsetzung begonnen werden.