Autor und Sprecher
Technik und Gestaltung
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Alles nahm seinen Anfang im Jahr 1956 im schweizerischen Lugano. Die Teilnehmer :Innen, sie kamen aus dem gastgebenden Land, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Italien, den Niederlanden und der Bundesrepublik. Lys Assia gewann ihn schlieรlich fรผr die Eidgenossen mit dem Song โRefrainโ, den ersten Grand Prix, der schon lรคngere Zeit unter dem englischsprachigen Titel โEurovision Song Contestโ firmiert, ein Sangeswettbewerb, welcher im รผberschaubaren Rahmen und auf Schlagerniveau startete, seitdem grรถรer, farbenfroher, experimenteller und auch diverser geworden ist.
Jeder, der die Veranstaltung in den letzten Jahren verfolgt hat, kann seine persรถnlichen Favoriten benennen. Unvergessen fรผr mich aus jรผngerer Vergangenheit die Beitrรคge aus Italien, 2022 Mahmood und Blanco mit dem herzzerreiรenden Song Brividi, 2021 die unglaublich junge und unfassbar kreative Band Moneskin mit dem lauten und dennoch melodischen Lied Zitti E Bouni.
Nach langer Eurovision-Abstinenz bin ich in das Anschauen des Wettbewerbs irgendwann in der Mitte der 2000er-Jahre wieder eingestiegen. Beeindruckend die hรคufig folkloristisch geprรคgten Beitrรคge der osteuropรคischen Teilnehmer: Innen. Und erinnern Sie sich noch an Verka Zerduchka, eine ukrainische Dragqueen, die mit enormem Glammer und Glitzer 2007 Dancing Lasha Tumbai vortrug oder im Jahr davor an Lordi, die uns mit Hard Rock Halleluja โฆ sagen wir mal โฆ รผberraschten. Unvergessen ebenso die Beitrรคge von Tatu und Dima Bilan aus Russland.
Nun also zum vergangenen Samstagabend: Erรถffnet wurde die Veranstaltung von den Vorjahressiegern Kalush Orchestra aus der Ukraine mit ihrem Song โStefaniaโ, musikalisch unterstรผtzt von groรartigen Kรผnstlern wie Andrew Lloyd Webber und schlieรlich auch Prinzessin Kate am Flรผgel. Anschlieรend folgte der obligatorische Einmarsch der Teilnehmer: Innen begleitet von Kurzauftritten ukrainischer Acts aus den vergangenen Jahrzehnten. Schlieรlich die Begrรผรung durch ein fantastisches Moderatorenquartett: Alesha Dixon, Julia Sanina, die ganz einmalige Hannah Waddingham und schlieรlich der groรartige Graham Norton.
Die Beitrรคge der Kรผnstler: Innen, sie zeigten die Vielfalt Europas so, wie es eben nur ein Eurovision Song Contest kann: Fantastische Popmusik aus der Schweiz, Belgien und nicht zuletzt Zypern. Nachhaltig beeindruckend die Auftritte der Teilnehmer: Innen aus Frankreich, Italien und Portugal. Folkloritisch geprรคgte Musik gab es genauso wie die alle Jahre wiederkehrenden durch ihre Perfomance herausragenden und vor allem deshalb gut memorablen Songs: Sie kamen diesmal aus Finnland und Kroatien. Moment auf das Handy geschaut und auf der Bรผhne plรถtzlich ein Event in schon vergessener Doppelripp-Qualitรคt, รผberraschend.
Die Platzierungen: Fรผr Deutschland โ wie auch schon die Jahre zuvor โ gab es eine verdiente Teilnehmerurkunde, Platz 26 von 26. Auf dem Siegerpodest ganz oben durfte sich die Schwedin Loreen mit ihrem Song Tatoo einfinden, sie hatte bereits 2012 einmal den Wettbewerb gewonnen. Die Sรคngerin kann ganz offenbar Eurovision, warum an einem bewรคhrten Konzept etwas รคndern. Den zweiten Platz gab es fรผr einen teilweise oberkรถrperbelรผfteten Finnen, dessen Song innerhalb von drei Minuten unterschiedliche Genres passierte und mit einem Augenzwinkern auf der Pop-Partymeile endete. Schlieรlich die Bronzemedaille fรผr Israel, man besang das Unicorn, versehen mit einer wahrhaftig beeindruckenden Tanzperformance.
Insgesamt: Ein farbenfroher Abend, Vielfalt und gute Musik, eine Reise kreuz und quer รผber unseren Kontinent. Die Moderation entspannt, hurmorvoll und unprรคtentiรถs. Die Produktion einfach groรartig, das Publikum begeistert: Eurovision at itยดs best. Fรผr ein paar Stunden den Alltag vergessen und wohl wissend und daran denkend, dass der Contest eigentlich in der Ukraine hรคtte stattfinden sollen. Fรผr all das: Vielen Dank, Liverpool.


