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Fahr Rad!

Foto von Mikkel Bech auf Unsplash

Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Mikkel Bech auf Unsplash

Der Beitrag, er beginnt mit einem Rรผckblick. Keine Sorge, ich beeile mich. Das Fahrrad. Die Sache mit dem Gleichgewicht fiel mir schwer, mit etwa 11 Jahren wurde ich Besitzer eines Klapprads. Das konnte ich zwar nicht fahren, dafรผr aber schieben. Also fรผhrte ich es nachmittags durch den Park. Nach etwa einem halben Jahr begann ich mit den ersten Fahrversuchen. Irgendwann funktionierte es und nachdem ich die Wege in der Grรผnanlage oft genug durchquert hatte, erweiterte ich meinen Fahrizont.

Weitere Gefรคhrte folgten und ich war immer gerne mit ihnen unterwegs, quer durch Celle, spรคter durch Hannover. Fahrradfreundliche Stรคdte. Dann der Umzug ins Bergland. Immerhin, ich habe es ausprobiert, aber kรถrperliche Anstrengung lehne ich nun einmal ab. Wenn ich wieder ins Flachland zurรผckgekehrt sein werde, das habe ich mir vorgenommen, mรถchte ich es gerne noch einmal versuchen. Die Leute sagen, dass man Fahrradfahren nicht verlernt.

Corona. In der Zeit von Lockdowns, Ausgangsbeschrรคnkungen und geschlossenen Fitnessstudios suchte die Fraktion der Bewegungsfreudigen nach Alternativen zu Betรคtigungen, die durch die verschiedenen Verordnungen damals temporรคr ausgeschlossen waren. Erfolgreich. Das fรผhrte bei vielen zur Wiederentdeckung des Fahrrads. Aber wenn keines im Keller oder in der Garage stand, war es fast unmรถglich an ein fabrikneues Exemplar zu kommen.

Hauptgrund: Probleme mit unterbrochenen Lieferketten fรผr Fahrrรคder sowie ggf. benรถtigte Ersatzteile. Und: Alles rund um die Produktion und den Vertrieb des Zweirads wurde teurer, von steigenden Ausgaben fรผr Rohstoffe bis zu immer hรถher werdenden Frachtkosten.

In der Nach-Pandemie-Zeit: Die Lager, sie waren irgendwann wieder gut gefรผllt, sehr gut sogar. Das allerdings reichte zunรคchst einmal nicht aus, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Kunden, sie zeigten weiterhin Zurรผckhaltung. Grund dafรผr waren spรผrbare Preissteigerungen, bis heute: Die Inflation, die auch jetzt noch anhรคlt. Im Mai betrug sie 6,1 %, die Prognose fรผr den zurรผckliegenden Juni liegt bei 6,4 %.

Der Fahrradhandel reagiert aktuell, egal ob stationรคr oder online, mit deutlichen Preissenkungen. Je nach Hersteller oder Anbieter sind die Nachlรคsse ganz erheblich. Diese bewegen sich im dreistelligen Bereich und liegen im Durchschnitt um die 20 %. Das Konzept scheint aufzugehen, die Abverkรคufe, sie laufen erfolgreich. Gut fรผr die Kunden. Sind die Hรคndler ausreichend groรŸ und stimmt der Umsatz, dann kรถnnen diese auch mit einer vorรผbergehend geringeren Marge zurechtkommen.

Besonders beliebt sind Fahrrรคder mit ergรคnzendem Elektroantrieb. Der Marktanteil lag 2022 fรผr einfache Pedelecs bei fast 50 %. Mountainbikes, Gravelbikes und sogar Lastenfahrrรคder, sie erfreuen sich enormer Nachfrage. Und egal, fรผr welches Modell sich die Kunden entscheiden, die Option wรคhrend einer Tour auf eine zeitweise Antriebsunterstรผtzung bauen zu kรถnnen, wird je nach Fahrradtyp immer hรคufiger gewรคhlt.

Wie wird es weitergehen, nach der Rรคumung der Lager? Nun, alte Fahrrรคder mรผssen irgendwann gegen ein neues Modell ausgetauscht werden, VerschleiรŸ- und Ersatzteile werden immer benรถtigt und auch der Absatz von Dienstrรคdern, die รผber Leasingvertrรคge finanziert werden, wird dazu beitragen, dass die Fahrradhรคndler den notwenigen Umsatz erwirtschaften kรถnnen. Bleiben noch die spรคten Wiederentdecker des Zweirades. Ich bitte โ€“ auch im Namen meiner Peergroup โ€“ den zukรผnftigen Fachverkรคufer unseres Vertrauens noch um ein wenig Geduld. Wenn es die Gesundheit erlauben sollte, kommen wir neuen Alten in schon wenigen Jahren sicher auf ihn zu.