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Thema Nr. 1: Demenz. Die Krankheit, die uns und unsere Erinnerungen nach und nach verschwinden lรคsst. Zunรคchst bemerkbar als Vergesslichkeit, die ihre Ursache auch einfach im Alltagsstress haben kann. Dann Probleme mit dem Kurzzeitgedรคchtnis, fortschreitend. Momente des Orientierungsverlustes, die mehr werden. Schwierigkeiten sich zu artikulieren, schlieรlich auch Misstrauen und sozialer Rรผckzug. Die Krankheit verlรคuft schleichend, Symptome kรถnnen gelindert, Bewรคltigungsstrategien und der Erhalt von Alltagsfรคhigkeiten eingeรผbt werden, aber aufhalten lassen sich Demenzerkrankungen nicht. 57 Millionen Menschen auf der Welt teilen zur Zeit dieses Schicksal, 1,4 Millionen allein in der Bundesrepublik.
Thema Nr. 2: Bei Fragen zu Substanzen, die nicht in die Luft gehรถren und schรคdlich sind, kann man auf den Seiten des Umweltbundesamtes wertvolle Antworten und Informationen finden. Es handelt sich um ein komplexes Gemisch fester und flรผssiger Partikel, die sich in unserer Luft befinden. Diese entstehen fast ausschlieรlich durch uns Menschen, bei Verbrennungsprozessen von fossilen Energietrรคgern zum Beispiel, aber auch durch Staubaufwirbelungen oder Bremsen- und Reifenabrieb. Wir sprechen von Feinstaub.
Die Wirkung auf den Menschen: Entzรผndungen der Atemwege, Plaquebildung in den Blutgefรครen oder eine erhรถhte Thromboseneigung. Auch Herz-Kreislauferkrankungen kรถnnen durch die Partikel ausgelรถst werden. Soweit der Stand des Wissens.
Bringen wir nun beide Themen zusammen: Neu ist die Erkenntnis, dass Feinstaub auch das Risiko fรผr Demenzerkrankungen erhรถhen kann. Eine Analyse von 16 Studien zu dieser Fragestellung durch das โBritish Medical Journalโ hat das ergeben.
Geschaut hat man in den Untersuchungen auf die Wirkungen von Feinstaubpartikeln der Grรถรe PM2,5, das entspricht 2,5 Mikrometern. Das Ergebnis zeigt klar, dass ein Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Feinstaub โ und zwar auch deutlich unterhalb des dafรผr gรผltigen EU-Grenzwertes โ und der Anzahl von Demenzerkrankungen besteht. Dies ist zwar kein Beweis fรผr die krankheitsauslรถsende Wirkung von Feinstaub, aber da Demenz wiederrum eine Folge von Herz-Kreislauferkrankungen sein kann, besteht vermutlich eine mittelbare Beziehung.
Zudem ist Feinstaub in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu schรคdigen. Entzรผndungen im Gehirn kรถnnen durch ihn ausgelรถst werden, schlimmstenfalls kommt es zum Absterben von Nervenzellen.
Es kommt auf die Grenzwerte an, wenn es denn รผberhaupt welche gibt. Und darauf, ob diese eingehalten werden. Die Untersuchenden, sie verweisen auf das von der WHO gesetzte Ziel von unter 5 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Da offenbar 40 % aller Staaten รผberhaupt keine Richtlinien oder Gesetze zur Einhaltung der Luftqualitรคt haben, ist es bis zu dem Erreichen des von der Weltgesundheitsorganisation festgesetzten Wertes noch ein langer Weg.


