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Gedenken

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Es gibt Ereignisse, die man nicht vergisst. Ereignisse, die in unserem kollektiven Gedรคchtnis haften geblieben sind, an die wir uns immer wieder erinnern. Gestern war der 6. August 2023. Der Abwurf einer Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima jรคhrte sich damit zum achtundsiebzigsten Mal. รœberall auf der Welt gedachten Menschen dieser schrecklichen Katastrophe. Binnen Sekunden waren 80% der Stadt zerstรถrt, die Zahl der Getรถteten wird heute auf ca. 140.000 Menschen geschรคtzt. Furchtbares Leid unmittelbar nach der Katastrophe, aber auch Jahre und Jahrzehnte spรคter.

In Hiroshima selbst wurde an das Ereignis um 8.15 Uhr am Sonntagmorgen erinnert. Das war der Zeitpunkt des Abwurfs der Bombe รผber der Stadt. Mit dem Schlagen gegen die Friedensglocke, umgeben von einem Wasserbecken mit Lotusblumen, gedachte man der Opfer zunรคchst mit einer Schweigeminute. In seiner Rede bei der anschlieรŸenden Gedenkfeier sagte der japanische Ministerprรคsident Kishida, dass Japan sich weiter fรผr eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen werde. Der Weg zu diesem Ziel sei allerdings aufgrund internationaler Spannungen und der nuklearen russischen Bedrohung noch gefรคhrlicher geworden.

Auch in Deutschland gedachte man gestern der Katastrophe von 1945. In Hannover wurden die Veranstaltungen zu diesem Ereignis zentral mit dem Lรคuten der Friedensglocke eingeleitet. Diese befindet sich in der Ruine der durch den 2. Weltkrieg zerstรถrten Aegidenkirche. Darรผber hinaus gab es  eine Trauer-Teezeremonie und einen Gottesdienst in der Marktkirche. Am spรคten Abend wurden im Park der Partnerstรคdte โ€“ Hannover und Hiroshima sind seit 40 Jahren durch eine Stรคdtepartnerschaft verbunden  – Papierlaternen am Maschteich ausgesetzt. Auch in Magdeburg, Heilbronn, Ellwangen, dem nordrhein-westfรคlischen Nรถrvenich im Kreis Dรผren sowie in vielen weiteren Stรคdten fanden Gedenkveranstaltungen statt.

Ein Blick in die Gegenwart zeigt, dass ein Zurรผckschauen auf ein solch furchtbares Ereignis wichtiger denn je ist. Im Juni teilte das Friedensforschungsinstitut Sipri mit, dass alle neun Atommรคchte die nukleare Aufrรผstung weiter vorantreiben und ihren Bestand an entsprechenden Kampfmitteln modernisieren. Die USA, Russland, GroรŸ-Britannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel verfรผgen รผber diese unglaublich gefรคhrlichen Massenvernichtungswaffen. Nach Schรคtzungen von Sipri sind 9.500 der aktuell vorhandenen nuklearen Sprengkรถpfe einsatzbereit, rund 2.000 davon โ€“ sie gehรถren Russland und den USA โ€“ befรคnden sich in hoher Alarmbereitschaft.

Im Jahr 2022 waren 56 Staaten auf dieser Welt in Kampfhandlungen eingebunden, laut Schรคtzungen des Friedensforschungsinstituts lag die Zahl der kriegs- und konfliktbedingten Todesopfer bei 147.609 Menschen. Wir leben in einer sehr unsicheren Zeit und bewegen uns am Rande eines alles andere als erloschenen Vulkans. Es ist gefรคhrlicher geworden auf diesem Planeten.