netkiosk.digital

Wo Meinungen aufeinander treffen

Gendern

Foto von Alexander Grey
avatar
Elisabeth Siefert
avatar
Thorsten A. Siefert

Foto von Alexander Grey

Ich bin bekennende Gender:In. Damit, so zeigt eine Umfrage von InfraTest Dimap, gehรถre ich nicht zur Mehrheit der Deutschen, zwei Dritteln von ihnen ist das nicht so wichtig. Die Bedeutung des Genderns nimmt bei zunehmendem Alter ab. Und nur 16% der Deutschen finden Gendern รผberhaupt wichtig. Als Alternative wird von den Befragten die Doppelnennung genannt, sie wird von 50% der Umfrageteilnehmer:Innen genutzt. Keine Anhรคnger:Innen findet auch der Gender-Gap, also die Sprechpause vor der weiblichen Endung eines Wortes. Soweit die Untersuchungsergebnisse von InfraTest Dimap.

Warum bin und bleibe ich bekennende Gender:In? Grundsรคtzlich bietet unsere Sprache die Mรถglichkeit, bei Wรถrtern zwischen einer weiblichen und mรคnnlichen Form zu unterscheiden: der Bรคcker, die Bรคckerin โ€“ der Beamte, die Beamtin usw. Es ist die Bequemlichkeit und die Praktikabilitรคt, die uns dazu verfรผhrt, uns auf nur eine Form, nรคmlich die Mรคnnliche, im alltรคglichen Sprachgebrauch zu beschrรคnken.

Darรผber nachgedacht, dass damit 50 % der Bevรถlkerung sprachlich keine Berรผcksichtigung finden, haben wohl nur die wenigsten โ€ฆ Mรคnner. Und Frauen haben leider gelernt, zu vieles eben einfach hinzunehmen. Umso mehr ist es lรคngst Zeit, Wรถrter so zu gestalten, dass beide Geschlechter adรคquat berรผcksichtigt werden. Und der Gender-Gap. Nun er scheint mรคnnlich zu sein und hilft eben diesem Teil der Menschheit sich im Sprechakt daran zu erinnern, dass sich etwas geรคndert hat. Das ist gut so.