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Wo Meinungen aufeinander treffen

Hate Aid

Foto von Sara KurfeรŸ auf Unsplash

Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Sara KurfeรŸ auf Unsplash

Ich bin Hans-Christian Spengler von netkiosk.digital und sie hรถren mich tรคglich hier bei TodaysDay. Wir haben unser Programm in den letzten beiden Wochen fast unmerklich ausgebaut, erkunden Sie mit uns gemeinsam die Welt des Radios. Zurzeit senden wir noch unregelmรครŸig und testen den Betrieb. Fรผr den Monat August planen wir ein werktรคgliches Programm am Morgen. Heute, am Freitag, den 21. Juli 2023, darf ich Sie zu einer ganzen, fantastischen Radiostunde einladen. Ich hoffe, Sie haben ein wenig Zeit fรผr uns. Wir sind fรผr Sie live von 16 bis 17 Uhr on Air, die Sendung wird anschlieรŸend wiederholt. Seien Sie gerne dabei. Und nun: netkiosk.digital TodaysDay โ€“ Das ist uns heute wichtig:

Ihr Name: โ€žHate Aidโ€œ. Der Hauptsitz ist in Berlin. Die Aufgabe: Einsatz fรผr die Wahrung der Menschenrechte im digitalen Raum. Die Bilanz des seit 2020 vom Bundesministerium der Justiz unterstรผtzten Organisation: Mehr als 3.300 von digitaler Gewalt Betroffene wurden im Rahmen der unterschiedlichen Beratungsangebote in ihren Anliegen unterstรผtzt. Das Problem: Die bereits fรผr die kommenden Jahre in Aussicht gestellten Finanzmittel โ€“ 600.000 โ‚ฌ pro Kalenderjahr โ€“ werden wohl aus Grรผnden der Haushaltskonsolidierung nicht mehr zur Verfรผgung stehen.

Das trifft besonders den Bereich der Betroffenenberatung, welche โ€žHate Aidโ€œ von diesem Geld finanziert. Die nicht mehr zur Verfรผgung stehende Unterstรผtzung durch das Bundesministerium der Justiz wird nach Auskunft der Organisation dazu fรผhren, dass die wichtige Beratungsarbeit massiv eingeschrรคnkt werden muss, sofern die Entscheidung nicht revidiert wird oder andere Mittel generiert werden kรถnnen.

Ein Beispiel dafรผr, dass die Arbeit von โ€žHate Aidโ€œ bedeutsam ist, findet sich in einer gemeinsam mit der European Union of Jewish Students im Januar dieses Jahres auf den Weg gebrachten Klage gegen Twitter. Konkret ging es dabei um mehrere Fรคlle der Leugnung des Holocausts, antisemitische Verschwรถrungstheorien und Vernichtungsfantasien โ€“ die alle dort publik gemacht wurden. Gegen diese Posts hatte man Beschwerde eingereicht, die zu erwartende Lรถschung der Beitrรคge erfolgte allerdings nicht. Geklagt wurde, um Twitter dazu zu veranlassen, selbst aufgestellte Regeln gegen diese Art von Verรถffentlichungen einzuhalten.

Die Streichung der Fรถrderung fรผr โ€žHate Aidโ€œ, sie erstaunt und widerspricht auch dem, was im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde, nรคmlich dass ein Netz zivilgesellschaftlicher Beratungsstellen gemeinsam mit den Bundeslรคndern ausgebaut werden sollte. Auf Einhaltung dieser Vereinbarungen verweist auch der Grรผnenpolitiker Konstantin von Notz. Der taz gegenรผber รคuรŸerte er, dass zivilgesellschaftliche Akteure Verlรคsslichkeit brรคuchten.

Die Leichtigkeit, mit der im digitalen Raum Inhalte verbreitet werden, die entweder jeden Bezug zur Realitรคt vermissen lassen oder die von Ausgrenzung und Hass gegenรผber Individuen sowie sozialen Gruppen geprรคgt sind, sie ist erschreckend und hรคufig: Der Anteil der Bundesdeutschen, die bereits mit digitaler Hassrede konfrontiert waren, liegt nach einer an der Universitรคt Leipzig durchgefรผhrten Studie bei 24 %. Derartige Posts und Kommentare mรผssen, wenn sie den Weg in die ร–ffentlichkeit gefunden haben, markiert, gelรถscht und die verantwortlichen Autoren entsprechend der von ihnen verletzten Gesetze bestraft werden.