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Es sind die Worte des franzรถsischen Regierungssprechers Oliver Vรฉran, die nachhallen: โHomophobie ist keine Meinung, sondern ein Deliktโ. Wie kam es zu diesem Satz?
Letzten Samstag in Frankreich war der Tag gegen die Homophobie, Transphobie und Biphobie โ kurz gesagt ein Tag der Akzeptanz gegenรผber allen sexuellen Orientierungen und Geschlechtervarianten. Auch die franzรถsische Fuรballliga bekannte entsprechend des Anlasses Farbe und zwar die des Regenbogens. Die Fuรballer der ersten beiden Ligen waren gebeten dem Anlass entsprechend am vergangenen Wochenende Trikots zu tragen, die ihre Spielernummer in Regenbogenfarben zeigte.
Zunรคchst einmal: Es ist bedauerlich, dass im Jahr 2023 noch fรผr die Akzeptanz gegenรผber anderen Formen des Liebens und Lebens geworben werden muss. Dies dennoch zu tun verdeutlicht, dass es wohl notwendig ist, denn Phobie vor allem, was von der Norm und Klischeevorstellungen, wie das Leben zu sein hat, abweicht, ist in unserer Gesellschaft nach wie vor zugegen. Und aus Angst wird schnell Hass, Verfolgung und schlieรlich Verbrechen. Es ist also enorm wichtig, Zeichen zu setzen, immer wieder, laut, bunt und gut sichtbar.
Das Engagement der franzรถsischen Fuรballliga an diesem Tag, es ist mehr als lobenswert. Gerade in dieser Sportart ist Homophobie noch sehr verbreitet. Dass eine solche Aktion gelingt, setzt allerdings Zweierlei voraus: Einigkeit darรผber, dass niemand in unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden darf und die Bereitschaft sich fรผr genau dieses Ziel einzusetzen.
Aufmerksamkeit erregte nun die Weigerung einiger Fuรballer, sich an dieser Form der Demonstration von Solidaritรคt zu beteiligen. Die Vereine regierten darauf strikt und suspendierten die entsprechenden Spieler fรผr das vergangene Wochenende. Kritik an der Maรnahme blieb nicht aus, sowohl von der zustรคndigen Gewerkschaft als auch von einzelnen Sportlern. So wurde argumentiert, dass man selbstverstรคndlich anderen gegenรผber respektvoll sei, dies aber auch fรผr sich selbst in Anspruch nehme, wenn es um die eigene Meinung gehe. Atempause.
Es geht hier nicht um eine Meinung, eine Position. Es geht darum, dass einer Gruppe von Menschen, die seit langer Zeit und immer noch diskriminiert und ausgegrenzt wird โ in vielen Staaten dieser Welt geschieht das weiterhin und darรผber hinaus noch Schlimmeres โ die Rechte zuzugestehen, welche wir gemeinhin als Menschenrechte bezeichnen und deren Zauber darin liegt, fรผr jeden Einzelnen zu gelten.
Homophobie, Transphobie und Biphobie sind keine Meinung, sie sind aus sich heraus unertrรคglich und verstoรen massiv gegen die Prinzipien der Gleichheit und Gleichberechtigung, welche unserer Gemeinschaftsordnung zu eigen sind. So gilt folglich der Satz des franzรถsischen Regierungssprechers: โHomophobie ist keine Meinung, sondern ein Deliktโ.


