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Wo Meinungen aufeinander treffen

Mehr ist nunmal mehr!

Foto von Paige Deasley

Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

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Es bleibt dabei. Viel hilft viel. Aber wie viel ist wirklich erforderlich? Und was bringt eine bereits geringe Steigerung an Mehrwert? Es geht um die Sache mit den 10.000 Schritten, haben Sie die gestern geschafft? An guten Tagen liege ich so um die 5.000, bis zu 7.000 sind mรถglich, dann zeigen sich schnell รœberlastungserscheinungen und eine Zunahme von Schmerzen, was aber seine Ursache in meinen sonstigen gesundheitlichen Herausforderungen hat. Ehrgeiz liegt mir grundsรคtzlich fern, aber wenigstens einmal hรคtte ich auch gerne die 10.000er-Marke erreicht, denn das ist ja โ€“ so war es jedenfalls bislang โ€“ das MaรŸ allen gesundheitlichen Wohlergehens.

Offenbar nicht so ganz. Vorgestern wurde im European Journal of Preventive Cardiology eine Metastudie verรถffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung, die auf bereits vorliegende Daten anderer Studien zurรผckgreift und diese neu auswertet. Unter Berรผcksichtigung von 17 Untersuchungen mit insgesamt knapp 227.000 Teilnehmern, die รผber eine Dauer von etwas รผber 7 Jahren durchgefรผhrt wurden, kommen die Forscher zu neuen, interessanten Ergebnissen, was die Zahl der tรคglich notwendigen Schritte betrifft.

Nr. 1: Das Risiko an einer Herzkreislauferkrankung zu versterben wird ab 2.337 zurรผckgelegten Schritten pro Tag signifikant geringer. Nr. 2: Bezieht man alle mรถglichen Krankheiten als Grund fรผr ein Ableben mit ein, so verbessern sich die รœberlebenschancen, wenn man mindestens 3.967 Schritte tรคglich bewรคltigt.

Das sind gerade fรผr Menschen, die Bewegung als beschwerlich erleben und sich jeden zusรคtzlichen Schritt abringen mรผssen, wirklich gute Nachrichten. Mir fallen dazu die Worte eines freundlichen, รคlteren Herren ein. Er bemerkte am letzten Sonntag, dass ich beim Spazierengehen nach verhรคltnismรครŸig kurzer Zeit den Rรผckweg angetreten hatte. Tatsรคchlich bewege ich mich nur noch auf Teilabschnitten meines frรผheren Weges. Das war ihm wohl bislang nicht aufgefallen. Er fragte mich also nach dem Grund meiner Umkehr, den ich ihm erlรคuterte. Der Mann sagte sodann etwas ganz Entscheidendes: โ€žAber Sie gehen!โ€œ Genau darauf kommt es an und da nun wissenschaftlich belegt ist, welchen gesundheitlichen Mehrwert auch weniger als 10.000 Schritte bringen, kann man sich doch รผber das, was noch geht beim Gehen, freuen.

Aber ich hรถre sie schon, die Fraktion der in meiner Umgebung sich befindenden bewegungs-freudigen Menschen. Manchmal denke ich, dass ich diese sammle, es sind insgesamt recht viele. Sie jedenfalls werden vortragen, dass ein Mehr an Bewegung doch immer gut ist und mir nahelegen, zu versuchen die knapp 4.000 Schritte am Tag zu รผberschreiten, wenn es mรถglich ist. Auch sie haben recht. Die Metastudie, auf die wir uns hier beziehen, ergab dazu folgendes. Bereits eine Erhรถhung der tรคglichen Schrittzahl um 500 senkt das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben um 7 %. 1.000 zusรคtzliche Schritte sorgen fรผr eine um 15 % geringere allgemeine Sterblichkeit. Und mehr ist mehr. Jede Erhรถhung der Schrittzahl fรผhrt nach den der Untersuchung zugrundliegenden Daten zu einer Verbesserung der Gesundheit.

Fassen wir zusammen: Bewegung lohnt sich, gehen ist die unkomplizierteste und in den Alltag am einfachsten zu integrierende Form dies zu tun. Den kleinen Einkauf zu FuรŸ erledigen, eine Bus- oder Bahnhaltestelle frรผher aussteigen, die Mittagspause fรผr ein paar Schritte nutzen, nach Feierabend mit Kollegen oder Freunden im Park oder Stadtwald einen Spaziergang machen und den Tag hinter sich lassen. Wenn Sie es schaffen, derlei Aktivitรคten regelmรครŸig in ihren Tagesablauf einzubetten, wรคre das umso besser. Und nicht nur ihr Kรถrper wird ihnen dankbar sein, auch Geist und Seele tun ein gesundes MaรŸ an Bewegung gut. Probieren Sie es aus. Bitte!