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Die FIFA hat mal wieder eine Idee, die die Fußballwelt revolutionieren soll – die neue Klub-WM. Als leidenschaftlicher Fußballfan, besonders meines Vereins, dem 1. FC Köln, frage ich mich, ob wir dieses Turnier wirklich brauchen. Auf den ersten Blick könnte es sportlich durchaus interessant sein, schließlich hätte es durchaus Charme, europäische Spitzenclubs gegen starke Mannschaften aus Südamerika antreten zu sehen. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto größer werden meine Zweifel.
Ja, Begegnungen zwischen europäischen und südamerikanischen Teams klingen attraktiv, aber der Gedanke, dass Clubs aus den USA, Asien, Afrika oder Ozeanien hier wirklich konkurrenzfähig auftreten, erscheint mir doch ziemlich unrealistisch. Während Nationalmannschaften die unterschiedlichen Leistungsstände durch Teamgeist und nationale Identität kompensieren können, sieht es bei Clubmannschaften ganz anders aus. Hier dominieren schlichtweg finanzielle Mittel und Kaufkraft. Clubs, die es sich leisten können, kaufen Topspieler aus aller Welt, was das Ungleichgewicht weiter verstärkt.
Sicherlich, in den USA und Saudi-Arabien spielen mittlerweile einige große Namen – doch häufig handelt es sich dabei um Spieler, die ihren Zenit bereits überschritten haben. Die wirklich großen Stars, die im Zenit ihrer Karriere stehen, spielen weiterhin in Europa, vereinzelt in Südamerika. Ist es also wirklich spannend, solche Duelle zu verfolgen, in denen die sportliche Qualität oft schon vor Anpfiff entschieden scheint?
Aber nicht nur sportlich, auch finanziell wirft diese Klub-WM massive Fragen auf. Kritiker bemängeln völlig zu Recht, dass die FIFA hier wieder einmal das große Geld jagt, ungeachtet der Konsequenzen für den Rest des Fußballs. Der nationale Wettbewerb wird darunter leiden. Schon jetzt klafft zwischen Spitzenteams und dem Mittelfeld eine große Lücke – diese wird durch eine lukrative Klub-WM nur noch tiefer und breiter werden.
Und selbst in Europa droht die Schere zwischen den Clubs noch weiter auseinanderzugehen. Die wenigen Spitzenteams, die regelmäßig an diesem globalen Spektakel teilnehmen, werden finanziell weiter profitieren und den Abstand zu ihren nationalen Konkurrenten weiter vergrößern. Ein Wettbewerb, der also ohnehin schon bestehende Probleme im Fußball noch zusätzlich verschärft.
Auch das Publikum scheint skeptisch zu sein. In den USA, wo aktuell der Kartenverkauf schleppend läuft, scheint der große Hype bisher ausgeblieben zu sein. Vielleicht haben Fußballfans dort bereits erkannt, dass diese Veranstaltung weniger der sportlichen Herausforderung als vielmehr kommerziellen Interessen dient.
Hat der Fußball diese WM also verdient? Ich glaube nicht. Ein Sport, der für Leidenschaft, Zusammenhalt und Fairness stehen sollte, läuft Gefahr, sich mit diesem Turnier weiter von seinen Wurzeln zu entfernen.
Werde ich Spiele dieser WM anschauen? Vermutlich einige. Doch mein Fokus bleibt ganz klar beim 1. FC Köln. Und bis mein Verein tatsächlich einmal bei dieser neuen Klub-WM antritt, dürfte noch einige Zeit vergehen. Der von der FIFA gestiftete Pokal bietet Platz für Gewinner der nächsten 24 Ausgaben – also ungefähr 96 Jahre. Mein FC hat also durchaus noch etwas Zeit. Bis dahin feiern wir eben alle zwei Jahre den Aufstieg in Liga 1.