Autor und Sprecher
Technik und Gestaltung
Foto von Mika Ruusunen auf Unsplash
In warmen Lรคndern eine Tradition, bekannt unter dem spanischen Namen Siesta. Gegen 14 Uhr ein leichtes Essen, daran anschlieรend ein lรคngerer Mittagsschlaf. Der Nachmittag ist dann ein wirklicher Nach-mittag, weitergearbeitet wird in vielen kleinen spanischen Unternehmen, die im Gegensatz zu internationalen Firmen diese Tagesstruktur versuchen aufrecht zu erhalten, von ca. 17.30 Uhr bis 21 Uhr.
Der Klimawandel lรคsst uns โ was den Sommer und seine Temperaturen betrifft โ gefรผhlt nach Sรผdwesten rรผcken, erst am letzten Wochenende wurden wieder bisherige Hitzerekorde im Land gebrochen. In diesem Kontext ist auch der Vorschlag des Vorsitzenden des Verbandes der รrztinnen und รrzte der รถffentlichen Gesundheitsdienste, Johannes Nieรen, zu sehen, der uns die Einfรผhrung einer Siesta verordnen mรถchte: Frรผh aufstehen, effektiv und produktiv arbeiten, anschlieรend folgt eine Erholungsphase.
Im Sommer in den kรผhlen Morgenstunden einem entscheidenden Teil seines Tagwerkes nachzugehen, das scheint eine kluge Strategie zu sein. Es ist im besten Falle noch frisch, die Menschen sind wach und konzentriert. Die รผbrigen Vorschlรคge, um gut durch die Hitze zu kommen, sie klingen nicht neu: viel trinken, leichte Mahlzeiten, gerne auch ein erfrischendes Fuรbad zwischendurch, diese Maรnahmen kรถnnen hilfreich sein.
Dass die Arbeitgeber unter solchen Bedingungen in der Pflicht sind, ihre Mitarbeiter vor den hohen Temperaturen zu schรผtzen, mahnte Anja Piel vom Deutschen Gewerkschaftsbund an. Aufgabe der Unternehmen sei es, fรผr ihre Arbeitnehmer entsprechende Gefรคhrungsbeur-teilungen zu erstellen, die Maรnahmen zum Umgang mit der Hitze am Arbeitsplatz beinhalten. Die festzulegenden Bestimmungen mรผssen dabei der jeweiligen Arbeitsstรคtte und den Arbeitsanforderungen entsprechen.
Geschehen muss in vielen Bereichen unseres Lebens etwas, und zwar bald. Extreme und damit eben auch Wetterlagen, die durch hohe Temperaturen รผber lรคngere Zeitrรคume ge-kennzeichnet sind, sie werden uns erhalten bleiben oder sogar an Intensitรคt und Hรคufigkeit zunehmen. In der Welt der Arbeit, des Wohnens, der Freizeit, der Bildung โ รผberall dort und darรผber hinaus werden wir Anpassungen vornehmen mรผssen, sowohl um eine weitere Erwรคrmung unseres Planeten mรถglichst zu verhindern, als auch um mit den Folgen des Klimawandels fรผr unser Leben zurechtzukommen.
Im vergangenen Jahr starben rund 60.000 Menschen allein in Europa aufgrund zu hoher Temperaturen, 8.173 davon in der Bundesrepublik. Zu viele in einem Land, auf einem Kontinent. Und das auf einem Planeten, welcher mehr als einen Erdteil hat, der von den beschrieben Auswirkungen einer nun spรผrbaren globalen Erwรคrmung betroffen ist.


