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Unsere Wirtschaft

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Autor und Sprecher

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Elisabeth Siefert
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Thorsten A. Siefert

Technik und Gestaltung

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Thorsten A. Siefert

Foto von Burak The Weekender

Schauen wir zunรคchst einmal auf die Konjunkturdaten. Sie zeigen uns, wie es um die wirtschaftliche Entwicklung steht. Einen guten Eindruck davon erhรคlt man, wenn man das Bruttoinlandsprodukt mehrerer Jahre miteinander vergleicht. Es zeigt fรผr jedes Jahr den Wert aller in einem Land erbrachten Dienstleistungen und produzierten Gรผter. Nach Corona hat sich die Wirtschaft nicht so erholt, wie erhofft. Im letzten Jahr betrug das Wachstum 1,8 %. Nach zwei Minusquartalen im Winterhalbjahr stagnierte es im letzten Quartal. Fรผr das Gesamtjahr kann wohl โ€“ orientiert man sich an den Wirtschaftswaisen โ€“ ein Wachstum von 0,2 % angenommen werden.

In unserem Radioprogramm MAG berichteten wir in den letzten beiden Wochen รผber weitere Indizes, die helfen die wirtschaftliche Entwicklung einzuschรคtzen. Der ifo-Geschรคftsklimaindex bildet die Erwartungen der Unternehmen ab. Ein drittes Mal in Folge war er im Juni gefallen. Dann ist da die Inflation, gemessen wird sie mit dem Verbraucherpreisindex. Im Juni war dieser im Vergleich zum Vormonat noch leicht auf 6,4 % angestiegen, die Prognose fรผr den Juli zeigt nun einen Wert von 6,2 %. Und auch die Zahl der Arbeitslosen ist in unserem Zusammenhang von Relevanz. Im Juli stieg sie leicht auf 5,7 % an.

Die Grรผnde fรผr diese insgesamt trostlose Entwicklung: Experten verweisen darauf, dass wir es nicht mit einem konjunkturellen Knick zu tun haben, dem man mit einem entsprechenden die Nachfrage ankurbelnden Programm entgegenwirken kรถnnte. Sie machen die folgenden Faktoren fรผr die derzeitige Situation verantwortlich: ein รœbermaรŸ an Bรผrokratie, einen Mangel an Fachkrรคften, zu hohe Energiepreise, Abgaben und Steuern.

Im Detail: Marcel Fratzscher, Prรคsident des Deutschen Instituts fรผr Wirtschaftsforschung, rรคt dringend โ€“ wรคhrend er das von der CDU geforderte Konjunkturprogramm als nicht problemlรถsend identifiziert โ€“ die folgenden MaรŸnahmen umzusetzen: Die Reduzierung der Bรผrokratie, eine Investitionsoffensive und eine Stรคrkung der Sozialsysteme, scheinen ihm geeignet, die strukturellen Probleme der Wirtschaft zu lรถsen. Langfristig wirkende MaรŸnahmen.

Sebastian Dullien, er ist Chef des Instituts fรผr Makroรถkonomie und Konjunkturforschung sieht zwei Problemfelder, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht: Zum einen die Unsicherheit der Unternehmen bezogen auf die Entwicklung der Preise fรผr Energie, zum anderen die Kaufzurรผckhaltung der Konsumenten. Dullien empfiehlt der Regierung, Klarheit bezรผglich der Energiepreisentwicklung bis 2030 herzustellen und Superabschreibungen einzufรผhren. Mit diesen kรถnnten Firmen ihre Investitionen schnell steuermindernd geltend machen. Das Problem der mangelnden Nachfrage, so meint der Experte, wรผrde sich durch eine nachlassende Inflation und hรถhere Lรถhne gleichsam von selbst lรถsen.

Viele weitere Fachleute unterbreiten zurzeit die unterschiedlichsten, zum Teil gleichen, zum Teil voneinander abweichenden Vorschlรคge zur Verbesserung der รถkonomischen Lage. Wichtig fรผr die Politik ist zweierlei: Sich nicht treiben zu lassen, sondern mit Besonnenheit Vorschlรคge zu prรผfen und solche auswรคhlen, die ein MaรŸnahmenpaket ergeben, das vor allem langfristig wirkt. Und was sie tunlichst unterlassen sollte, ist, hektisch irgendwelche Konjunkturprogramme zusammenzuzimmern, die eventuell kurzfristig wirken, aber die wirtschaftliche Lage des Landes รผber einen lรคngeren Zeitraum nicht verbessern werden.